Heute sind wir mal wieder auf ein Gefühl gekommen, das sicher viele Menschen beeinträchtigt und limitiert: die Angst vor Entwürdigung.
Doch was genau heißt Entwürdigung?
Entwürdigung bedeutet die Herabsetzung oder Erniedrigung einer Person, wodurch ihr die Würde genommen wird. Es bezieht sich auf Handlungen oder Verhaltensweisen, die den Respekt und die Anerkennung der grundlegenden Menschenrechte und der menschlichen Würde verletzen. Dies kann durch beleidigende, demütigende oder entwürdigende Worte oder Taten geschehen, die die Selbstachtung und das Selbstwertgefühl einer Person untergraben. Diese fühlt sich blamiert, bloßgestellt oder zumindest ist es ihr äußerst peinlich.
Ich habe darüber nachgedacht, welche Ängste jemand vor anderen Menschen haben könnte. Da ist natürlich die Angst vor Ablehnung. Die Angst, nicht gemocht oder geliebt zu werden. Die Angst, dass andere schlecht von einem denken oder schlecht über einen reden. Die Angst, verlassen oder allein gelassen zu werden. Die Angst, verletzt zu werden. Da gibt es noch viele mehr.
Aber die Angst vor Entwürdigung kam erst heute auf und hat direkt meine Aufmerksamkeit in Anspruch genommen. Denn dieses Gefühl belastet mit Sicherheit viele Menschen. Und es ist kein Wunder, wenn sie dadurch unter massiven Einschränkungen leiden, deren Ursachen ihnen jedoch meist nicht bewusst sind.
Wenn du dein Leben mal durchgehst, wie oft bist du schon entwürdigt worden? Wenn nicht schon im Elternhaus, so fing es doch spätestens in der Schule oder im Sport an. Wie oft hast du gelitten und dich geschämt, weil du etwas nicht zufriedenstellend erledigt hast und jemand anders dann auch noch in die Kerbe gehauen hat, damit es auch andere mitbekommen? Wie oft wolltest du schon am liebsten im Boden versinken? Wie oft hast du dich als Versager:in gefühlt? Wie oft hat dich jemand runtergemacht, ob berechtigt oder nicht? Vielleicht bist du sogar gemobbt worden?
Mir fallen da auf Anhieb mindestens 10 Situationen ein und im Laufe der Zeit kommen mir immer mehr in den Sinn. Manche scheinen im Nachhinein aus heutiger Sicht vielleicht weniger schlimm, aber als Kinder oder Jugendliche waren wir viel verletzlicher und manche Menschen sind es immer noch. Durch tiefe Verletzungen und Demütigungen sind sie möglicherweise hochsensibel geworden. Selbst wenn sie nach außen hin eine hohe Resilienz zeigen, leiden sie innerlich. Oft sind diese Erfahrungen aus der Erinnerung verdrängt worden, doch unser Unbewusstes vergisst nichts. Es bleibt alles gespeichert und taucht von Zeit zu Zeit auf. Wenn wir nicht verstehen und nichts dagegen tun, zeigt oft unser Körper uns auf, dass unser entwürdigtes Inneres Kind Trost und Liebe braucht.
Die gute Nachricht ist: Es gibt Hilfe! Diese Situationen können bearbeitet werden, sodass sie ihren Einfluss auf das heutige Leben verlieren. Die Seele kann gestärkt werden, man kann lernen sich zu wehren und Grenzen zu setzen.
Wenn du dich angesprochen fühlst und mehr dazu wissen möchtest, melde dich unverbindlich bei mir. Ich helfe dir gerne auch online.